Impulsschmiede

07.03.2025 – 3 Minuten Lesezeit

Künstliche Intelligenz: Wer profitiert wirklich?

Künstliche Intelligenz ist ein Werkzeug – entscheidend ist lediglich, wer es benutzt. Obwohl KI-Routinen viele Tätigkeiten effizienter gestalten, besteht die Gefahr einer neuen Monopolisierung von Wissen und wirtschaftlicher Macht.

Revolution oder Illusion? Die zwei Seiten der KI-Medaille.

In den vergangenen Jahren wurde kaum eine Technologie so bejubelt wie die KI. Firmen verwenden sie, um Texte zu verfassen, Designs zu entwickeln, Filme herzustellen und Entscheidungsfindungen zu verbessern. Die Versprechend sind groß: höhere Produktivität, geringere Kosten, bessere Skalierbarkeit.

Allerdings gibt es auch eine Kehrseite. KI wird häufig als „objektiv“ angesehen, doch in Wirklichkeit hängt ihre Qualität von den Datenquellen ab, auf denen sie basiert. Kaum jemand hinterfragt, wie ein Algorithmus zu seinen Ergebnissen kommt, sodass Verzerrungen und Fehler oft unbemerkt bleiben.

  • KI steigert Effizienz und senkt Kosten
    Unternehmen setzen KI immer stärker ein, um Arbeitsabläufe zu automatisieren und wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. Während früher Teams von Spezialist:innen für Marketing, Content und Design benötigt wurden, erledigen heute Tools wie ChatGPT, Kling.ai, Midjourney und Perplexity vieles in wenigen Sekunden.

  • KI ersetzt Menschen – aber nicht Verantwortung
    Doch was passiert, wenn KI fehlerhaft arbeitet? In der Podcast-Folge „ChatGPT und KI – profitieren wirklich alle?“ (Lanz & Precht, Ausgabe 75) warnte Richard David Precht davor, dass KI-Modelle oft falsche oder verzerrte Ergebnisse liefern, ohne dass jemand sie überprüft.

Die Herausforderung ist also nicht, ob KI nützlich ist, sondern wo und wie wir sie einsetzen.

„Europa braucht eine klare Strategie, wie es mit KI umgeht – sonst werden wir abgehängt.“

Österreichs Wirtschaft und KI: Chance oder Risiko?

Österreich ist in hohem Maße auf internationale Märkte angewiesen. Sechs von zehn Euro stammen aus dem Ausland, und ein Drittel des Exports geht nach Deutschland. Aber mit der zunehmenden Relevanz von KI verändert sich das wirtschaftliche Spielfeld.

  • Wirtschaftliche Chancen durch KI:

    • KI hilft Unternehmen, Arbeitsschritte zu automatisieren und Ressourcen effizienter zu nutzen.

    • Neue Geschäftsmodelle entstehen durch KI-generierte Inhalte und datenbasierte Entscheidungen.

    • Effizienzsteigerung kann österreichische Unternehmen im globalen Wettbewerb konkurrenzfähiger machen.

  • Herausforderungen für Unternehmer:innen:

    • Die Dominanz von US-Tech-Konzernen wie OpenAI, Google und Meta könnte europäische Unternehmen in eine starke Abhängigkeit bringen.

    • Strenge EU-Regulierungen könnten Innovationen verlangsamen, während die USA und China ihre KI-Strategien aggressiv vorantreiben.

Die Frage ist also nicht, ob KI unsere Wirtschaft verändert, sondern ob Europa selbst entscheidet, wie es diese Veränderungen mitgestaltet – oder ob wir zum bloßen Konsumenten fremder Technologien werden.

„Die größte Gefahr ist nicht, dass KI uns ersetzt – sondern dass sie uns das eigene Denken abnimmt.“

Wie können Unternehmer:innen KI smart nutzen?

Damit Unternehmen in Österreich von KI profitieren können, ohne eine Abhängigkeit einzugehen, sind drei wesentliche Strategien von Bedeutung:

  • Diversifizierung statt Monokultur

    • Unternehmen sollten sich nicht auf ein einziges KI-Tool verlassen, sondern verschiedene Anbieter testen.

    • Neben ChatGPT gibt es leistungsstarke Alternativen wie Perplexity für Recherche, Midjourney für Design oder Kling.ai für Videos.

  • Mensch + KI = unschlagbar

    • KI kann repetitive Aufgaben übernehmen, sollte aber nicht die gesamte kreative oder strategische Entscheidungsfindung ersetzen.

    • Wer KI nutzt, um mehr Zeit für Innovation zu gewinnen, wird langfristig erfolgreicher sein.

  • KI kritisch hinterfragen

    • KI-Modelle sind nicht neutral. Unternehmer:innen sollten sich bewusst machen, welche Daten ein Modell nutzt und ob Verzerrungen bestehen.

    • Entscheidungen, die erhebliche Konsequenzen haben (Kredite, Diagnosen, Rechtsfragen), dürfen nicht blind an Algorithmen delegiert werden.

Wer KI nicht strategisch einsetzt, wird von ihr ersetzt. Künstliche Intelligenz ist weder gut noch böse – sie ist ein Werkzeug. Die Frage ist, wer es kontrolliert.

Denkanstoß: Gewinner oder Verlierer der KI-Revolution?

KI wird unsere Wirtschaft grundlegend verändern – die Frage ist nur wie. Einige Firmen können durch Automatisierung Kosten sparen, während andere möglicherweise in eine kritische Abhängigkeit von wenigen kleinen Anzahl von Anbietern geraten. Daher müssen Österreichs Unternehmer:innen aktiv bestimmen, wie sie KI verwenden wollen: als Mittel zur Effizienzsteigerung oder als unreflektierten Ersatz für menschliche Arbeit.